Mann: Neuer Name spiegelt breiteres Sortiment
/„MANN Naturenergie“ und „Westerwälder Holzpellets“ (WWP) sind im Norden von Rheinland-Pfalz und dem angrenzenden Siegerland sehr bekannte Marken. Vor kurzem wurden beim Registergericht Montabaur die „Westerwälder Holzwerke“ (WWHW) eingetragen. Was es mit dieser neuen Bezeichnung auf sich hat, darüber sprach Uwe Schmalenbach mit dem geschäftsführenden Gesellschafter der WWHW, Markus Mann.
„Holz ist der schönste Rohstoff, den es überhaupt gibt! Und er wächst nach – Eisenerz und Beton nicht. Wenn wir dieses Holz als Ersatz für fossile Rohstoffe nutzen können, ist das ein wunderbares Thema“, sagt Markus Mann. Fotos: Schmalenbach
Wieso benennen Sie Ihr Unternehmen um?
Das ist relativ einfach: Als wir 2001 mit dem Pelletieren begonnen haben, haben wir im Prinzip das Holz von Tante Annas Sägewerk in der Nachbarschaft zu Holzpellets gemacht. Da war logisch, dass wir unsere Firma „Westerwälder Holzpellets“ nennen.
Das passt jetzt nicht mehr?
Damals konnte ich nicht erahnen, dass sich unser Betrieb so weiterentwickelt, dass wir heute ganz andere Schwerpunkte haben, auch in der Wertschöpfung. Und dass wir ein viel breiteres Produktsortiment herstellen – Schnittholz, Kantholz, Bretter für Verpackungen, für den Innenausbau und für den Gartenbau.
Deswegen mussten die „Westerwälder Holzwerke“ als Begriff her?
Wir haben lange hin und her überlegt, was wir machen können, um dieser Veränderung im Sortiment in der Namensgebung Rechnung zu tragen. Denn im Grunde bleibt sonst alles wie es ist. Alle Kontonummern und unsere Handelsregisternummer sind wie zuvor, selbst das Logo ändert sich eigentlich nicht. Nur: Wir heißen jetzt Holz-WERKE, denn inzwischen steht hier mehr als ein Werk an unserem Firmensitz in Langenbach.
Wie meinen Sie das?
Nun, im Grunde gibt es inzwischen drei Hauptbereiche: unser Schwachholzwerk, unser Starkholzwerk und halt auch das Pelletwerk. Ganz nebenbei betreiben wir hier zudem unser eigenes Biomasse-Kraftwerk (schmunzelt). Durch die vielen Werke sind nun die „Westerwälder Holzwerke“ zum Unternehmensnamen geworden.
Aber die bekannten Westerwälder Holzpellets verschwinden deswegen nicht vom Markt?
Nee, nee, die Marke bleibt, das Produkt behält auch seine Bezeichnung Westerwälder Holzpellets. Doch wir beschäftigen uns eben inzwischen gleichermaßen sehr umfassend mit Schnittholz. Bei uns war es schließlich schon immer ein wichtiges, da nachhaltiges Prinzip, dass stoffliche Nutzung vor energetische Nutzung geht.
Was hat das mit dem Schnittholz zu tun?
Wir machen aus rund eckig, und alles was wir nicht eckig machen, machen wir wieder rund, und zwar zu Pellets. Eckig ist das stofflich nutzbare Brett für Bau, Verpackung, Garten.
Auf dem Rundholzplatz des Langenbacher Unternehmens sieht man die Veränderung im Sortiment: Die Rundholzabschnitte haben nun sehr unterschiedliche Durchmesser.
Als treuer Kunde der bisherigen Firma „Westerwälder Holzpellets“ muss ich aber nicht fürchten, künftig minderwertige Qualität aus anderen Quellen kaufen zu müssen?
Ganz im Gegenteil! Wir haben weiter investiert und „die Flucht nach vorne ergriffen“, weil wir mit unseren Kunden wachsen wollten. Wir haben im Zuge dessen auch eine weitere Sägetechnik installiert, so dass wir jetzt ein erweitertes Rohstoffangebot nutzen können.
Warum ist das sinnvoll?
Sie wissen auch: Der Westerwald hat sein Angesicht verändert. Durch die Investition können wir ebenso andere Holzarten verarbeiten oder Holzsortimente nutzen, mit denen sich heute andere Säger nicht so beschäftigen können, nämlich mit Übergrößen bis zu einem Meter Durchmesser. Somit haben wir künftig das Potential, ein gutes Drittel mehr selbst herzustellen.
Vorhin haben Sie von „Holz im Garten“ gesprochen. Was muss ich mir darunter vorstellen?
Es ist schlicht gemütlich und schöner, auf einer Holz-Terrasse zu sitzen anstatt auf Waschbetonsteinen. Die kann man ja mal austauschen oder eine alte Terrasse mit neuem Holz aufwerten. Wir haben einfach wunderbare heimische Holzarten, die den Rohstoff bieten, um daraus ein Brett zu machen; ein geriffeltes, gehobeltes Brett oder ebenso ballig, das heißt, das Wasser läuft schön ab, wenn es mal regnet. Diese Holzsortimente samt Unterkonstruktion kann man hier bei uns kaufen, wir stellen sie selbst her.
„Westerwälder Holzwerke“ und Holz im Garten: Warum ist das Ihrer Meinung nach eine gute Kombination?
Weil wir gesagt haben, wir wollen nicht irgendwelche Importe aus Osteuropa oder Bongossi-Holz aus den Tropen, das für eine Terrasse genutzt wird! Wir haben wunderschöne heimische Holzarten, die können wir hier verarbeiten und veredeln. Das ist zum Glück ein Trend, die Menschen kaufen bewusster ein. Wir sind nachhaltigkeitszertifiziert, stellen unsere Produkte mit Ökostrom her, und nun haben wir unser Portfolio erweitert, damit wir genauso Holz für weitere Zwecke anbieten können. Und wenn es die Hausfassade ist, die attraktiv gestaltet wird mit so einer Rautenschalung. Alles das machen wir jetzt hier bei uns in Langenbach.
Markus Mann erklärt im Interview mit der „Wäller Energiezeitung“, was es mit dem neuen Namen auf sich hat.
Kann ich mir mit einem kleinen Budget Holz aus Langenbach leisten? Oder ist es wegen Ihrer Arbeitsweise – Sie haben gerade die Nachhaltigkeit erwähnt – mit höheren Preisen verbunden als an anderer Stelle?
Garantiert nicht! Wir sind absolut marktkonform, denn einerseits haben wir kurze Wege, sind sehr effizient und energieautark aufgestellt. Und mindestens zwei Verwaltungsstufen weniger haben wir als schlanker, gesunder Familienbetrieb außerdem. (lacht)