Hier ist selbst der Motorenlärm „elektrisch“

Der Sound täuscht: Wenn Mitarbeiter der „ring°kartbahn“ am Nürburgring den Drehschalter an der linken Seite der schwarzen Gokarts betätigen und die Vehikel dadurch abfahrbereit machen, „blubbert“ Motoren- Lärm los. Der allerdings wird lediglich elektronisch erzeugt, denn die Karts werden von zwei Permanentmagnet-Motoren angetrieben, mithin vollelektrisch. Deswegen ist es auch kein Widerspruch, dass die grundsätzlich auf Umweltschutz bedachten Schwesterfirmen „MANN Energie“ und „Westerwälder Holzpellets“ (WWP) ihr Teamevent in der Hocheifel auf der Kartbahn ausklingen lassen.

Etwa 25 Sekunden dauert es, bis ein (schneller) Fahrer den Rundkurs der „ring°kartbahn“ zurückgelegt hat.

Sechs Kurven rechts-, vier Kurven linksherum; insgesamt ist die Strecke 400 Meter lang, die Gerade misst 80. Dort können die Karts durchaus 50 „Sachen“ erreichen. Neun PS haben sie dazu „unter der Haube“, je nach gefahrener Geschwindigkeit müssen die Fahrzeuge nach 30 bis 45 Minuten wieder an ihr Ladekabel, ehe der Akku komplett leer ist. Bereits vor elf Jahren wurden die ersten Elektro-Karts auf der „ring°kartbahn“ in Betrieb genommen. Nach Theorie, Praxis und einigen schwierigen Aufgaben am Steuer im nicht weit entfernten „Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring“ (siehe „Auslöser aller Probleme ist die Geschwindigkeit”) geht es für die beim Westerwälder Energieversorger Tätigen hier nur um die Freude, gemeinsam ein paar Runden zu drehen.

Schnell sind alle im „Rennfieber“. Nach einer Einweisung dürfen sie auf den Rundkurs. Jeder kann einen Trainingslauf absolvieren, danach wird die Zeit in einer Qualifikationsrunde gespeichert, und die Fahrer werden nach den gemessenen Zeiten in homogene Renngruppen aufgeteilt. So entstehen vier Gruppen, alle fahren abschließend ein Rennen. Jede dieser drei „Sessions“ dauert zehn Minuten. Sind die verstrichen, schwenkt ein Streckenposten eine rote Fahne. Die steht für „Session beendet“, zurück in die Boxengasse, wo die E-Karts sofort wieder an von der Decke herabhängende Ladekabel angeschlossen werden.

Die rote Fahne zeigt das Ende einer Session an.

Laden anstelle zu tanken ist für die aus dem Westerwald zur Rennbahn Gereisten gleichwohl nichts Ungewöhnliches mehr. Denn die 26 Fahrzeuge, mit denen sie nach dem auf der Kartbahn für sie ausgerichteten Grand Prix in die Heimat zurück fahren, sind schließlich ebenso Elektromobile wie die kleinen Minirennwagen am Nürburgring.