Zertifizierter Strom für die lokale Energiewende

„Natürlich kennt man den Markus Mann hier im Westerwald und weiß, wie ,MANN Naturenergie‘ arbeitet. Dort gibt es eine große Transparenz, große Verlässlichkeit – und deshalb auch großes Vertrauen von uns“, sagt Timo Karl, Nachhaltigkeitskoordinator der Verbandsgemeinde Hachenburg. Das Westerwälder Unternehmen beliefert ab diesem Januar kommunale Liegenschaften in der gesamten Verbandsgemeinde mit zertifiziertem Ökostrom. Eine Kooperation, die viel Positives in sich vereint.

Wenn der Alte Markt, Hachenburgs „gute Stube“, abends romantisch illuminiert ist, fließt dafür nun Ökostrom von MANN.

In der Verbandsgemeinde Hachenburg wurde schon bisher „grüner“ Strom genutzt. Klimaschonende Energie ist in der Gebietskörperschaft nichts komplett Neues. Ab 2023 gibt es aber eine Veränderung: Nunmehr wird „MANN Naturenergie“ die kommunalen Liegenschaften mit Ökostrom beliefern. Weil es der ausdrückliche Wunsch der Verwaltungsspitze gewesen sei, nicht nur Ökostrom zu beziehen, sondern eindeutig zertifizierten, antwortet Timo Karl auf die Frage, warum man sich für einen Wechsel des Versorgers entschieden habe.

Klima- und Umweltschutz seien der Kommune überaus wichtig, betont der Nachhaltigkeitskoordinator. „Wir haben seit 2016 ein Klimaschutzkonzept. Außerdem war die Verbandsgemeinde Hachenburg einer der Pioniere, die einen Klimaschutzmanager eingestellt haben. Wir verfolgen sehr ambitioniert das Ziel, Treibhausgasemissionen zu senken und auch, die lokale Energiewende voranzutreiben“, verdeutlicht Karl. „Was man sich auf dem Markt beschaffen muss, versucht man, regional zu beschaffen – so wie jetzt mit ,MANN Naturenergie‘. Oder strebt an, da, wo es möglich ist, eigene Energiekapazitäten aufzubauen.“

Nicht allein die Stadt Hachenburg selbst erhält „MANN Strom“, sondern sämtliche Liegenschaften der Verbandsgemeinde wie beispielsweise die „Sonnenbergschule“ in Müschenbach. Fotos: Schmalenbach

In der Verbandsgemeinde Hachenburg sind schon einige Projekte umgesetzt worden. Photovoltaikanlagen oder ein Solarpark etwa. „Mit diesen Maßnahmen wollen wir die erneuerbare Stromversorgung hier vor Ort stärken und unsere Abhängigkeit vom Großmarkt reduzieren“, erläutert Timo Karl. Daneben setze man auf die energetische Sanierung von Gebäuden. So wurde beispielsweise das Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde in Hachenburg mit Fördermitteln des Bundesumweltministeriums modernisiert. „Dadurch sind in der Folge sehr umfangreich Treibhausgasemissionen eingespart worden.“

Auch das Dorfgemeinschaftshaus „Haus Alhäuser“ in Giesenhausen wird mit dem Ökostrom aus Langenbach versorgt.

Die Partnerschaft mit MANN passe da „natürlich total gut rein“, hebt der Westerwälder hervor. Eine komplette Selbstversorgung mit eigens produzierter „grüner“ Energie sei in der Verbandsgemeinde schließlich noch nicht möglich. „Also muss man mit einem verlässlichen Partner zusammenarbeiten, der genau den Strom liefern kann, der mit unserem Klimaschutzkonzept einhergeht. Und in Zeiten von nationalen und globalen Marktunsicherheiten – was liegt da näher, als auf einen verlässlichen, regionalen Partner zu setzen?“

Die Verbandsgemeinde Hachenburg hatte den Stromvertrag ausgeschrieben. Am Ende erhielt der Energieversorger aus dem nahen Langenbach den Zuschlag. „MANN Strom“ ist vom TÜV zertifiziert und stammt zu 100 Prozent aus Wasserkraftwerken sowie regionalen Erzeugungsanlagen. Das „Grüner-Strom-Label“ stellt sicher, dass bei MANN nicht einfach nur Atomstrom umetikettiert wird. Das Westerwälder Unternehmen garantiert also echten, physikalisch gekoppelten Ökostrom – und nicht welchen, der durch bilanzielle Darstellung dem „Greenwashing“ unterzogen wurde. „Das ist eine Besonderheit bei ,MANN Naturenergie‘, dass der Strom zertifiziert ist, wir den genauen Nachweis haben, woher er stammt“, unterstreicht Timo Karl.

Ökostrom von MANN zu beziehen, sei ein „fortgesetztes Engagement“ der Verbandsgemeinde Hachenburg, betont Timo Karl. Foto: privat

Durch die Energiekrise herrsche derzeit eine angespannte Strommarktlage, so Karl. Es sei durchaus eine Herausforderung für die Kommune gewesen, Angebote zu erhalten, „die einigermaßen tragfähig sind.“ Umso mehr habe man sich schließlich gefreut, dass „MANN Naturenergie“ nicht nur das wirtschaftlich nachvollziehbarste und beste Angebot abgegeben habe, sondern dieses zugleich von einem Energieversor- ger aus der Region kam. „Da wählt man dann natürlich nicht den Stromversorger in Belgien, sondern den aus Langenbach“, lacht Karl. Mit MANN habe einfach alles gepasst.

Timo Karl hat seine Tätigkeit für die Verbandsgemeinde Hachenburg im vergangenen November aufgenommen. Bei seiner Aufgabe gehe es darum, wirtschaftliche Maßnahmen und Projekte der Verbandsgemeinde auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen: „Sind sie mit dem Klimaschutzkonzept kompatibel oder können wir sie anders gestalten, um das Konzept weiter umzusetzen?“, beschreibt der Politikwissenschaftler. Aktuell nehme natürlich auch die Bewältigung der „Energiepreiskrise“ großen Raum ein.

Er sei Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen der Verbandsgemeinde, ergänzt Karl. Bezüglich der Klimaschutzziele bedeute dies, dass er verschiedene Akteure und ihre Interessen zusammenführe. „Das heißt also auch, dass wir die Maßnahmen, die wir ergreifen – wie jetzt zum Beispiel den Abschluss mit ,MANN Naturenergie‘ – an die Öffentlichkeit tragen, immer wieder Menschen informieren und mit einbinden, sie also an der Energiewende partizipieren lassen.“ Das sei der Schlüssel, um Akzeptanz zu schaffen, führt der aus Neunkhausen Stammende aus, der sich vor seiner Tätigkeit für die Verbandsgemeinde Hachenburg bereits jahrelang mit Studien zur Klimakrise auseinandergesetzt hat.

Umso wichtiger sei es, Partner wie MANN zu haben, fügt der Nachhaltigkeitskoordinator an. Es bestehe ein „großes Vertrauen“ zu dem Stromversorger aus der Westerwälder Heimat, wiederholt Timo Karl noch einmal. „Das Vertrauen, dass man eine Kooperation eingeht, die nachhaltig ist und Sinn macht für die Region.“

Andra de Wit

Die moderne Straßenbeleuchtung der Barockstadt Hachenburg wie hier in der Judengasse wird ebenfalls ausschließlich mit „grüner“ Energie betrieben.