Unternehmensgeschichte
der Firmengruppe Mann

Innovationen und Dienstleistungen aus Tradition

Die 20er und 30er Jahre

Bereits 1910 startete Robert Mann mit der Verarbeitung heimischer Hölzer in seiner Drechslerei, welche sich später zu dem benachbarten Sägewerk Robert Mann OHG entwickelte. Dieses wurde von seiner Tochter Anna Mann und ihrem Ehemann Ernst Koch in den folgenden Jahren stetig weiterentwickelt.  Auf Basis der ersten unternehmerischen Aktivitäten im Schulweg, gründete Emil, der Sohn von Robert   im September 1925 mit nur 21 Jahren ein Fuhrunternehmen. Mit dem Kauf eines gebrauchten N.A.G. LKWs aus Berlin startete er einen Fuhrbetrieb zum Transport von Bau- und Rohstoffen aller Art.

Erster LKW 1925

Drei Jahre später konnte sich das Unternehmen einen Großauftrag zum Transport von Erz aus der naheliegenden Grube Offenbach/ Dillkreis zum nächsten Bahnhof sichern. Dies bedeutete für die Mannschaft täglich einen Einsatz von 20-Stunden bei winterlichen Temperaturen zwischen -20 °C und -30 °C.

Um selbstständig Reparaturen an den Fahrzeugen durchführen zu können, wurde im Jahr 1935 eine erste große Werkstatt inklusive Feldschmiede neben das Wohnhaus der Familie gebaut. Dies bedeutete auch, dass das frühere Handentladen der Fahrzeuge nun durch mechanisches Kippen ersetzt werden konnte. Eine Erweiterung des Fuhrparks auf 6 Züge erfolgte 1939, als Emil Mann mit 29.000 Reichsmark Bargeld im Gepäck zu dem LKW-Werk Henschel in Kassel fährt. Dort kaufte er den ersten LKW mit Kipper. Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges änderte sich auch für die Firmengruppe einiges. Von nun an wurde bis Kriegsende Erz aus der Grube Georg in Willroth zum Bahnhof Seifen und später Bahnhof Dierdorf transportiert. Dies schaffte Beschäftigung für drei bis vier Züge, deren Fahrer wegen kriegswichtiger Tätigkeiten nicht zum Wehrdienst einberufen wurden -zu diesen zählte auch Emil Mann. Neben militärischem werden auch zivile Versorgungsgüter transportiert, wobei der kurioseste Transport in Form von 23 Millionen Reichsmark erfolgte. Diese wurden von Würzburg nach Betzdorf/ Sieg transportiert und dienten als Besoldung für die dort stationierten Soldaten.

Die Jahre 1945 bis 1970

Nach dem Ende des Krieges entwickelte sich die Spedition stetig weiter. Je nach Auftragslage schwankte die Größe des Fuhrparks zwischen 20 und 60 Fahrzeugen. Nachdem fossile Rohstoffe (wie Basalt und Eisenerz) seit den 1970er Jahren immer weniger als Transportgut zur Verfügung standen, konzentrierte sich die Spedition Mann unter der Leitung von Kurt Mann (Sohn von Emil Mann) immer mehr auf Logistik für die Metall- und Recyclingbranche.

Hierzu zählt auch der Transport von Flüssigaluminium zur Energieeffizienzsteigerung. In großen Thermobehältern wir das flüssige Aluminium zur Weiterverarbeitung transportiert, anstelle des erneut energieintensiven Einschmelzen von Barren an der Gießerei. Erfunden hat Kurt Mann den Transport von Altakkus in säurefesten Spezialbehältern. Dies war der Anlass für die Verleihung des Umweltpreises von Rheinland- Pfalz 1998. Auf sein Wirken und Engagement hin wurde zudem der Beruf des LKW-Fahrers als Ausbildungsberuf anerkannt – wofür Kurt Mann das Bundesverdienstkreuz am Bande verleihen wurde.

Das Jahr 1991

Windpark Langenbach

Im Jahr 1991 gründete Markus Mann (Sohn von Kurt Mann/ Urenkel von Robert Mann) die MANN Windenergie KG, was den Beginn der Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien darstellte. Ausgelöst durch den 1. Golf-Krieg und dem damals herrschenden Motto „Kein Krieg um Öl“, entscheidet sich Markus Mann, oberhalb von Langenbach eine Windkraftanlage zu errichten. Die Anlage vom Hersteller „Bonus-Energy A/S“ ist zu diesem Zeitpunkt die erste kommerziell genutzte Windkraftanlage in Rheinland-Pfalz und mit einer Leistung von 150 KW die größte, die es zu kaufen gab. Sie befindet sich noch heute tadellos in Betrieb (Stand 03/2022).


Die Jahre 1994 bis 2003

Biomasseheizkraftwerk 1995

Markus Mann gründete in 1993 die MANN Naturenergie GmbH & Co. KG und errichtete in Langenbach das Biomasseheizkraftwerk zur energetischen Nutzung von Landschaftspflegeholz und anderen naturbelassenen Hölzern. Die MANN Naturenergie GmbH & Co. KG entwickelt sich zu einer Unternehmensgruppe, welche es sich zur Aufgabe macht, das nuklear-fossile Zeitalter zu verabschieden und setzt zu hundert Prozent auf erneuerbare Energien.

Mit der Liberalisierung vom Strommarkt in Deutschland, startete MANN in 1998 den Vertrieb von Grünstrom. Dies erfolgte anfangs in Kooperation mit der KEVAG unter dem Namen Naturstrom Rheinland-Pfalz GmbH.

Zur weiteren Diversifizierung nahm MANN die Chance wahr und ging von 1999 und 2003 in die  Forschungs-, Entwicklungs- und Projektierungsarbeit im Bereich der motorischen Nutzung von Altspeisefetten auf pflanzlicher und tierischer Basis zur Energieerzeugung . Die Hackschnitzelberge im benachbarten Sägewerk (zurückgehend auf Anna Mann und Ehemann Ernst Koch) führten im Jahr 2001 zur Gründung der Westerwälder Holzpellets GmbH – der ersten großtechnischen Holzpelletsproduktion in Deutschland.

Im November des darauffolgenden Jahres erhielt die MANN Naturenergie GmbH & Co. KG den Wuppertaler Energie- und Umweltpreis und Markus Mann im Mai 2003 die Auszeichnung „Innovative Energietechnologie“ vom BUND.

 

Die Jahre 2005 bis 2010

Aus der Gründung der Westerwälder Holzpellets GmbH resultierte die Entstehung zweier sägewerksgekoppelter neuer Pelletwerke, mit denen bis heute eine partnerschaftliche Zusammenarbeit besteht.

Zudem wurde vom Standort in Langenbach Know-How zu weiteren Standorten in Belgien, Frankreich, Luxemburg und nicht zuletzt bis nach Argentinien transferiert.

2007 entschieden sich die Brüder Thomas und Markus Mann, sich jeweils auf eigene Geschäftsfelder zu konzentrieren. Thomas Mann ist seither ausschließlich im Bereich Logistik und Spedition tätig, während Markus Mann immer weiter den Bereich der erneuerbaren Energien für sich entwickelt.

Aus der Erfahrung der Gesellschaft Naturstrom-Rheinland-Pfalz entwickelte Markus Mann 2008 die eigene Marke MANN Strom. Diese Marke ist zu 100% eigenständig und konzernunabhängig.

Seither findet deutschlandweiter Vertrieb von Ökostrom an Privathaushalte, Gewerbekunden bis hin zu Stadtwerken und Industrieunternehmen statt. Das Unternehmen wurde im Laufe der Jahre vielfach ausgezeichnet: So befindet es sich im BUND-Preisvergleich auf vorderen Plätzen sowie bei ÖKO-Test (Produkt MANN Cent) mehrere Jahre in Folge auf dem ersten Rang. Jüngst wurde MANN Strom von „expertentest.de“ unter den sieben „führenden Ökostrom-Anbieter“ in Deutschland aufgeführt (Stand 02/2022).

Alte Schule

Im Jahr 2009 findet die offizielle Einweihung der von Grund auf sanierten und renovierten „Alten Schule“, ein Gebäude welches dem Firmensitz den Namen schenkte. Baujahr 1926 und somit aus der Gründungszeit von Emil Mann. Diese bietet Platz für Tagungen und dient zusätzlich als Informationszentrum rund um das Thema erneuerbare Energien. Besonders während der Corona Pandemie zahlte sich die Entscheidung aus, da die Räumlichkeiten nun als Büroräume genutzt werden konnten und in der Folge das weitere Unternehmenswachstum abdecken.  

Im Oktober 2010 wird die erste Stromtankstelle im Westerwald am Cinexx-Kino in Hachenburg eingeweiht. Dies ermöglicht nun Gästen mit Elektroauto während ihres Besuches im Kino ihr Auto mit MANN-Strom zu laden.

Ein weiterer Meilenstein ist die Errichtung und Inbetriebnahme der größten Pellet-Zentralheizung Europas (außerhalb von Skandinavien) im Feriendorf Anzère (Wallis, Schweiz) für derzeit 58 Liegenschaften mit ca. 5.000 Gästebetten (2 * 3,15 MW; 3,6 KM Wärmenetz, Stand 03/2022).

 

Die Jahre 2010 bis 2020

Weitere Pelletheizprojekte kamen in den folgenden Jahren hinzu; 2012 wurde im Zuge des Projektes „grüne Fernwärme“ in Düsseldorf (Garath) ein 880 kW Pelletheizhaus installiert und seither im Contracting betrieben. Auf dieses folgte 2014 das  1,8 MW Projekt in CH-Saxon.

2015 feierte die Firmengruppe in Verbindung mit den jährlichen Tagen der offenen Tür ihr 90-jähriges Bestehen. Die eingegangenen Geschenke spendete die Firmengruppe an die Stiftung Fly&Help, welche Schulen in Entwicklungsländern baut - in diesem Fall die Emil-Mann Schule in Peru.

Zwei Jahre später findet der Bau und die Inbetriebnahme der 3,2 MW Windkraftanlage in Oberdreisbach (Repowering-Projekt der Wäller Energiegenossenschaft) statt, deren Planungen bereits im Jahr 2010 begonnen hat.

Luftbild mit neuem SEO -insg. 7 ha Betriebs- und Produktionsfläche

Zwischen den Jahren 2015 und 2017 läuft die Planung, der Bau und die Inbetriebnahme eines neuartigen Sägewerkes, genannt SEO-Anlage (Stofflich-Energetische-Optimierungsanlage). Hierin findet die Verarbeitung von Rundholz, welches im Wald als nicht sägefähig deklariert wurde, statt und die Produktion von Kant- und Schnittholz ist ab nun am Standort in Langenbach möglich. Es handelt sich um ein bislang einzigartiges Gesamtkonzept in Deutschland, welches finanziell vom Umweltbundesamt gefördert wurde. Bereits nach 18 Monaten hatten sich die theoretischen Annahmen vollumfänglich bestätigt und es hat sich der außerordentliche Umweltnutzen bestätigt.

2018 ist der Bau der Schule in Peru abgeschlossen und die Einweihungsfeier kann stattfinden. Ein besonderer Dank gilt hier Reiner Meutsch mit seiner Stiftung Fly & Help für die Umsetzung des Projektes.

Im folgenden Jahr wird in Langenbach weiter investiert: Mit dem Aufbau einer neuen, leistungsstärkeren Pelletpresse wird die Produktionskapazität des Pelletwerks auf 50.000 Tonnen pro Jahr erweitert.

2021 kommt das bundesweit innovative Projekt Großbatterie hinzu. In dieser Anlage befinden sich 112 zusammengeschaltete, Mercedes – Benz - Second-life Hybrid-PKW-Batterien. Diese Großbatterie liefert sogenannte Primärenergie-Regelleistung (PRL) zur 50 Hz-Frequenzhaltung im europäischen Verbundnetz und gleicht Energieschwankungen bei der Stromerzeugung und dessen Verbrauch aus. Weiterhin dient die Batterie dem Lastmanagement innerhalb des Firmenareals. Kostspielige Spitzen nach oben und unten im Energieverbrauch können somit erfolgreich abgefedert werden. In diesem Zuge wurden weitere PV-Anlagen im Betrieb installiert. Innovativ ist hier die Silo-Fassadenanlage, welche an die 30 Meter hohen runden Pelletsilos von Süd-Ost bis Süd-West fixiert sind.



Die Jahre 2021 und 2022

Das Jahr 2021 startete für die Firmengruppe mit einem weiteren Auftritt in der Sendung mit der Maus. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Folgen werden immer spürbarer - im Westerwald durch ein erschreckendes Tempo im Fichtensterben und somit zwangsweise Abholzung von Wäldern, um das Risiko einer Ausweitung zu minimieren. Die Sendung mit der Maus möchte jüngeren Generation nachhaltiges Heizen näherbringen und stellt den Energieträger Holzpellets vor.

Anzeigekampagne anlässlich des klimabedingen Waldsterbens in 2019

Massive Investitionen in die Optimierung und Ressourcenschonung werden am Standort getätigt. Hierzu zählen eine neue Verpackungsstraße für Sackware und die Weiterentwicklung beim Einsatz von Recyclingfolie. Eine neuartige Optimierungskappsäge, die selbst aus dem sogenannten Sägewerksausschuss noch ein stofflich nutzbares Brett oder Kantholz schneidet, wird während der Pandemie entwickelt, installiert und in Betrieb genommen.


Am 20. September bekommt die Firmengruppe hohen Besuch in Form der damaligen Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Mit dieser diskutiert Markus Mann ausführlich viele relevante Themen - besonders die Energiewende und woran es in seinen Augen in Deutschland harkt.

Dr. Tanja Machalet, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Markus Mann (September 2021)

Zur Reduzierung des Firmen-Carbon-Footprint, setzt man verstärkt auf E-Mobilität der Mitarbeiter. 11 zusätzliche E-PKW werden für die Pendler bestellt und schließlich hat der Firmenfuhrpark eine Stärke von 21 Fahrzeugen. Die ersten E-40-Tonner sollen ab Frühjahr 2022 in Dienst gestellt werden.

Aus der seit 2010 bestehenden Erfahrung im Bereich der E-Mobilität, wird eine neue Abteilung zur Installation von Wall-Boxen und Schnellladern gegründet. Die Abteilung entwickelt sich zu einem stabilen neuen Standbein.

Die Firmengruppe ist noch heute im Schulweg 8-14 in 57520 Langenbach angesiedelt. Aktuelle Entwicklungen werden auf der Homepage mit allen, die sich für die Firmengruppe interessieren, geteilt.